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Rifis protestieren gegen Marokko in Deutschland

Bild von Musa Dunat

Am Sonntag, den 23. Juni 2019, hielten Rif-Aktivisten gegen eine Delegation des marokkanischen “Superministers” Aziz Akhannouch in Mülheim an der Ruhr, ein Sit-in ab. Dutzende von Rifis protestieren gegen die Ankunft des marokkanischen Ministers in Deutschland.

Trotz der schrecklichen Ermordung des Fischhändlers Muhcine Fikri, der gezeigt hat, dass der Fischereisektor im Rif unter massiver und struktureller Korruption leidet, hat Mohamed VI. seinen Minister in seinem Amt behalten. Gegenüber den marokkanischen Medien erklärt Akhannouch, dass er gegen die Freilassung der Hirak-Rif-Aktivisten ist, die in Marokko als politische Gefangene zu harschen Haftstrafen verurteilt wurden. Diese Rif-Aktivisten wurden von der marokkanischen Polizei bei Nacht und Nebel verschleppt, gefoltert und vergewaltigt. Sie wurden in einem Schauprozess zu bis zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Flyer zum Set-in

Akhannouch (1961) kommt aus Tafraout, Südmarokko, ist im derzeitigen Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei, ländliche Entwicklung und Wasser und Wald. Er ist Vorsitzender der marokkanischen politischen Partei der National Grouping of Independents (RNI). Akhannouch ist der größte Eigentümer der Akwa-Gruppe, einem Milliardenkonzern, der von seinem Vater gegründet wurde. Sie ist an Erdöl, Erdgas und Chemikalien beteiligt, die über Afriquia Gaz und Maghreb Oxygene gehandelt werden.

Akhannouch in Begleitung weiterer Minister und seiner Crew besuchten Deutschland, um Marokkaner im Ausland zu treffen, damit diese in Marokko investieren. Er wurde von einer Gruppe von etwa 35 Rifis am Treffpunkt überrascht, die ab 9:00 Uhr morgens dort auf ihn warteten. Der marokkanische Minister stieg in ein Auto mit verdunkelten Fenstern ein. Er brachte auch seine eigenen Sicherheitskräfte mit. Die Demonstranten singen Slogans wie “Akhannouch sag deinem Meister, dass die Rifis nicht seine Sklaven sind”, “es lebe das Rif und weg mit der Allaouiten-Kolonisation”, “küsse weiterhin die Hände und knie vor dem König, dann bekommst du einen Teil des Kuchens”, “das Rif ist mein Land, Marokko als Besatzer muss raus”. Zu dem Text wurden Banner getragen: Das Rif ist nicht Marokko.

Sicherheitskräfte am Eingang des Tagsungsortes, Foto: Khalid Ithran aus Amsterdam

Die Gäste wurden von den Demonstranten kritisiert, und als sie aus den Autos ausstiegen, wurden sie daran erinnert, dass ihre Anwesenheit bei einem solchen Treffen die Diktatur in Marokko unterstützt. Auch Marokkaner aus Europa waren bei diesem Treffen anwesend, sie wurden auch von den Demonstranten scharf kritisiert: “Wenn ihr Sklaven sein wollt, was macht ihr dann in Europa?”

Gegen 18:00 Uhr verließen die Demonstranten den Platz des Geschehens in Richtung Zuhause. Sie kamen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Der Sit-in verlief reibungslos. Es war nicht klar, ob der Minister bereits gegangen war oder ob er sich noch in den Veranstaltungsräumen verschanzt hatte, als die Demonstranten nach Hause gingen.

Am Samstag, den 22. Juni 2019, wurde der marokkanische Staatssekretär für Verkehr, Logistik und Wasserwirtschaft, Mohamed Najib Boulif, bei einem Treffen in Montpellier, Frankreich, von den Besuchern über die Menschenrechtssituation in Marokko befragt und darüber, dass er gekommen ist, um den Marokkanern in Europa Unwahrheiten zu erzählen.

Mohamed Awariach. Foto Facebook-Seite von Mohamed Awariach

Am 14. Juni 2019 wurde der marokkanische Regierungssprecher Mustapha Khalfi von dem Rif-Aktivisten Mohamed Awariach bei einem Treffen in der französischen Stadt Straßburg befragt, warum Marokko die Rifis nach ihrer Deportation aus ihrem Land nach der Revolte von 1958/1959 weiterhin verfolgt. Der gleiche Minister wurde am nächsten Tag in Paris von Amazigh und Rif-Aktivisten auch hart kritisiert.

AmazighInformatieCentrum

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