Tödliche Kritik!

Am Mittwoch, dem 15.04.2020, ist der nordrhein-westfälischen Landespolitzei ein Schlag gegen eine Terror-Zelle, die auf Anweisung des Islamischen Staates handeln sollte, gelungen. Die laut Mitteilung vier-bis fünfköpfige Gruppe, bestehend aus tadschikischen Asylbewerbern, plante Anschläge auf in der BRD stationierte US-amerikanische Streitkräfte und ein Mordattentat auf einen Youtuber, der sich in seine Videos islamkritisch geäußert hat.

Dies verdeutlicht einmal mehr, dass selbst in einer freiheitlichen Gesellschaft, die Meinungs-und Religionsfreiheit garantiert , zur Religionsfreiheit gehört auch sie kritisieren zu dürfen, Gefahr für Leib und Leben drohen kann, wenn man insbesondere dem politisierten Islam gegenüber kritisch eingestellt ist.

Aus der Perspektive der Rif-Diaspora und die des marokkanische Staates, fällt insbesondere das Augenmerk auf den mittlerweile populären Polit-Aktivist Yuba El ghadioui. Sein Wirken in Form von YouTube-livesendungen und Auftritten auf europaweiten Demonstrationen, hat ihn zu Gesicht und Stimme einer intellektuellen Widerstands-Bewegung werden lassen, die sich mit Geschichte der Rif-Berber und den bis heute andauernden Repressionen und ungerichtigkeiten gegen sie auseinandersetzt.

Dieser Aktivismus birgt natürlich Gefahren. Es geht soweit, dass Yuba El Ghadioui , als die prominenteste Figur dieser Diaspora-Bewegung, ständig mit Morddrohungen konfrontiert wird. Aus diesem Grund ist selbst der Verfassungsschutz (der Inlandsgeheimdienst der Bundesrepublik Deutschland) auf ihn aufmerksam geworden, indem bei Razzien im islamistischen Milieu Materialien auf Beschlagnahmten Computern gefunden worden sind, die Yuba El Ghadioui als Anschlagsziel ausgemacht haben.

Kurz vor dem Schlag gegen die mutmaßliche Terroristen am 15.04, erkundigte sich der der Verfassungsschutz im Rahmen wiederholender Routine-Kontrolle nach dem Zustand des Aktivisten und wägte mit ihm die Gefahrenlage ab.

Hervorgetan hat er sich mit seinen substantiiert kritischen Auseinandersetzungen der in Europa und im Rif ansässigen Moscheen. Er deckte argumentativ das Wirken des marokkanischen Staates, der sich auch fragwürdiger islamistischer Prediger bedient, in den Gotteshäusern auf und appellierte wiederholt an die rifischen Moscheegänger, sich von diesen Fängen zu befreien und einen eigenen, selbstbestimmten Weg zu gehen.

Diese Art der Aufklärung, ist für ihn nicht folgenlos geblieben. Ein radikaler Prediger im Norden Marokkos hat im Jahre 2014 ein islamisches Rechtsgutachten (fatwa) gegen ihn ausgesprochen, das die Tötung von Yuba El Ghadioui fordert. Trotz eingelegter Rechtsmittel gegen dieses Rechtsgutachten, ist die marokkanische Strafverfolgung bis zum heutigen Tag untätig geblieben.


Bemerkenswert ist hierbei, dass das marokkanische Königreich sich gerne als einer der Frontstaaten gegen den Islamismus im Ausland darstellt, diesen aber gewähren lässt, wenn es gegen einen unbequemen Regimekritischer gerichtet ist.

Auch erzkonservative Kräfte in Deutschland lebender Rif-Berber, äußerten mehrfach den Wunsch ihn mundtot zu machen. Es ging dabei soweit, dass Mitglieder einer in Wuppertal ansässigen Moschee im sogenannten Maghreb-viertel in Düsseldorf, im Stile eines Mafia-kommandos nach ihm gesucht haben und nicht davor zurückschreckten in aller Öffentlichkeit Todesdrohungen gegen ihn auszusprechen.

Yuba El Ghadioui bekennt sich klar zu den Prinzipien der Demokratie und des Rechtsstaates und will auch weiterhin seine Kritische Meinung zum marokkanischen Staat und der von ihm verwalteten Moscheen im Rif und in Europa äußern. Ausdrücklich weist er daraufhin, dass er sich niemals die Sprache der Gewalt und Hetze zu Eigen machen wird, sondern das Wort ergreift, um schonungslose Machenschaft zum Leiderwesen der rifischen Bevölkerung aufzudecken.

Hieraus richtet er als Bürger der Bundesrepublik Deutschland den Appell an die deutschen Sicherheitsbehörden sich intensiver über die Aktivitäten des marokkanischen Geheimdienstes zu informieren und die Rif-Diaspora in Deutschland zu schützen.

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